Darstellendes Spiel

Das Fach Darstellendes Spiel bietet SchülerInnen einen ganz besonderen Lernraum, der bereichernde Einblicke und Bühnenerfahrungen vermittelt.

Das Fach Darstellendes Spiel/Theater wird im Gymnasium Tiergarten angeboten:

als Wahlpflichtfach im 10 Jahrgang: zwei Wochenstunden, eine Klausur pro Halbjahr

als Grundkurs 1./2. Semester: drei Wochenstunden, eine Klausur pro Halbjahr

als Grundkurs 3./4. Semester: drei Wochenstunden, eine Klausur pro Halbjahr

Voraussetzung für die Wahl eines Grundkurses ist die erfolgreiche Teilnahme am Wahlpflichtkurs.

Im Wahlpflichtfach DS sollen die Lust am Theaterspiel, der Mut zum Experimentieren, das genaue Beobachten und Einfühlen entwickelt und gefördert werden. Aus vielfältigen Übungen zur Sprache und Körpersprache, spontanem und improvisiertem Spiel werden gestaltete Spielszenen entwickelt, manchmal nach literarischen Vorlagen. Auch Raum-, Beleuchtungs- und Musikkonzeptionen sowie Theaterbesuche und deren Auswertung gehören zum Unterricht.

Für die Grundkurse DS sieht der Lehrplan sehr unterschiedliche Projekte vor und damit sind sehr unterschiedliche gestalterische Schwerpunktsetzungen möglich, aus denen sich dann die jeweiligen Lernziele und Kriterien für die Leistungsbewertung ergeben. Diese beziehen sich in jedem Fall auf ästhetische Kompetenzen (vor allem szenisches Spiel) und soziale Kompetenzen (z. B.: Abstimmung persönlicher Erwartungen mit den Interessen anderer; Mitarbeit an der Herstellung eines guten Arbeitsklimas; sich ohne Aufforderung dort tätig einsetzen, wo Unterstützung notwendig ist; ..) . Nicht nur die Ergebnisse der Projektarbeit, also die Leistungen bei der Aufführung, sondern vor allem die Leistungen auf dem Weg dorthin werden bewertet.

DS - ein ganz normales Fach?

Oberflächlich - formal gesehen - ja, dennoch werden an die Kursteilnehmer im Vergleich zu anderen Fächern höhere Erwartungen und Herausforderungen gestellt. Im Gegensatz zu anderen Fächern arbeiten hier alle Schüler permanent an einem gemeinsamen Projekt, welches schließlich auf der Bühne präsentiert werden will. Das fordert ein außergewöhnlich hohes Maß an Ehrgeiz, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit jedes einzelnen Teilnehmers. Unpünktlichkeit, Unkonzentriertheit usw. schaden nicht nur wie sonst der eigenen Bewertung sondern dem ganzen Projekt.

DS-Stunden beginnen üblicherweise mit einer kollektiven Erwärmung, die zum einen auf die körperliche Betätigung vorbereitet und zum anderen auch und vor allem das Gemeinschafts- und Gruppengefühl fördert, welches notwendig ist und jeden DS-Kurs auszeichnet. Die Bereitschaft sich auf entsprechende Übungen einzulassen, entsprechende Trainingskleidung zu tragen und Körperkontakt mit Mitschülern nicht zu scheuen wird vorausgesetzt.Außerdem führt der Umstand, dass ein zu produzierendes Stück von vornherein in einem engen Zeitplan liegt und dass der 45-Minuten-Takt für manche Arbeit ungeeignet ist, dazu, dass intensive Erarbeitungs- oder Probenphasen außerhalb der Unterrichtszeit, ggf. auch an Wochenenden stattfinden. Theaterbesuche sind vorgesehen und finden üblicherweise am Abend statt, diese sind dann verpflichtend.

Anforderungen an die Darsteller

Bevor Interessenten und angehende Darsteller vom großen Erfolg auf der Bühne träumen, sollten sie sich im Vorfeld einiger Dinge bewusst werden: In jeder großen und auch kleinen Inszenierung steckt eine Menge Arbeit und Schweiß und sie ist das Ergebnis einer langen, anstrengenden Arbeitsphase, in der auch Abstriche von der persönlichen Freizeit gemacht werden müssen. Dieser hohe Zeit- und Arbeitsaufwand bleibt den Zuschauern meist verborgen. Wer sich entscheidet, einen DS-Kurs zu wählen, muss also zeitweilig damit rechnen, dass "Freizeit" äquivalent zu "Probe" ist und die eigenen Interessen müssen hintenangestellt werden können, um das Projekt nicht zu gefährden. Aber alle Anstrengung und aller Verzicht ist dann bei der Aufführung vergessen, da wird der Beifall eingesammelt, auf diesen Augenblick hat man hingearbeitet, er entschädigt für alles!

Allgemein sollte man, um Spaß und Erfolg zu haben, ein hohes Maß an Lernwilligkeit und Offenheit mitbringen, sowie Phantasie und Einfallsreichtum, denn es ist keinesfalls so, dass ein Stück fertig angeboten wird und alle Impulse vom Spielleiter ausgehen. Außerdem sollte man beachten, dass ein Theaterstück eine Teamleistung ist und sich jeder einbringen kann und soll. Hier sind Spontaneität, Selbstbewusstsein, Kontaktfreudigkeit und Zuverlässigkeit gefragt.

Erfolge

Zur Freude der DS-Lehrer hat das Fach in den letzten Jahren an Popularität und Bedeutung in unserem Schulalltag gewonnen und sogar im Privatleben hat es mittlerweile mehrere Schüler zur Welt der Bühne geführt.

So traten unsere DS-Schüler in den vergangenen Jahren in Produktionen des Deutschen Theaters, seit kurzem auch am Maxim-Gorki-Theater und immer wieder am Theaterforum Kreuzberg als Gast des Theaters Augenschein unter der Leitung von Herrn Reiners auf. Hier sind bereits mehrere ehemalige Schüler und auch Fachlehrer feste Ensemblemitglieder.

Seit 2012 werden am Gymnasium Tiergarten herausragende Leistungen im Fach Darstellendes Spiel im Rahmen der Abiturfeier mit dem Kleist-Ring ausgezeichnet.

Herr Reiners, Fachleiter Darstellendes Spiel