European City Tour: Imagining Tomorrow's Cityscape in Europe

  29. Mai 2019    von Marlene B. (Q2), Lilith K. (10b), Lars E. (10b) und Leonhard B. (10c)

Der Startschuss für unser Projekt, ECT - European City Tour: Imagining Tomorrow's Cityscape in Europe, fiel im Januar 2018 in Berlin. 20 Schüler und 8 Lehrer unserer Partnerschulen in Dänemark, Italien, Ungarn und Frankreich kamen an unsere Schule, um an unserem Städtebauprojekt, the European City oft he Future, zu arbeiten. Thema in Berlin war die Geschichte der modernen Städtebauarchitektur. Als Einstieg hatte jedes Land Städtebilder mitgebracht, die wir unseren fünf Projektthemen (Geschichte, Bewohner der Stadt, Architektur, Sustainability, Sozialer Wohnungbau) zuordneten und anschließend im Plenum präsentierten.

Bildergalerie

Anschließend erkundeten wir die Bauhausarchitektur im Hansaviertel bzw. die Plattenbausiedlungen vom Typ WBS 70 in Marzahn unter fachkundiger Anleitung.

Hansaviertel
Führung in Marzan

 

Ziel des Treffens in Berlin war es, Poster, Flyer und Audioguides von den beiden Stadtvierteln Berlins auf der Grundlage der fünf Themen zu erstellen. Wir haben dazu in Nationalitäten- gemischten Gruppen arbeitsteilig gearbeitet und unsere Ergebnisse den jeweiligen anderen Gruppen präsentiert.

Gruppenpräsentation in Berlin

Aber auch die Freizeit kam nicht zu kurz: Wir haben gemeinsam die Mauergedenkstätte in der Bernauer Straße besucht und einen Bowlingabend organisiert.

Das nächste Treffen fand in Bergamo, Italien im Mai 2018 an der Schule ITIS P. PALEOCAPA zum Thema Digitalisierung und altersgerechtes Wohnen statt. Die Architektin eines in Bergamo geplanten digitalen Wohnprojektes, Chorus Life, informierte uns über den neuesten Stand der digitalen Stadt.

Gruppenbild

Wir arbeiteten in Nationalitäten-gemischten Gruppen an den Ergebnissen der vor dem Treffen ausgegebenen Umfrage zum altersgerechten Wohnen. Wir verglichen die Daten und ordneten sie passenden Oberthemen (den genannten 5 Themen) zu. Anschließend erstellten wir passende Diagramme und Statistiken auf Postern und stellten diese Arbeitsergebnisse anschließend im Plenum vor.

Ergebnispräsentation

Weiterhin erklärten uns die italienischen Schüler elektronische Arbeitshilfen für ältere Menschen, die sie in Unterrichtsprojekten zur Erasmus+-Projektthematik erstellt hatten. Anschließend vermittelten sie uns grundsätzliche Fertigkeiten zur Erstellung computergestützter Steuerungsprogramme für solche Hilfen. Schließlich präsentierten die Gruppen ihre Arbeitsergebnisse im Plenum. Wir hatten auch Gelegenheit die wunderschöne Altstadt von Bergamo kennenzulernen. Mehrere Lehrer der Partnerschule führten uns durch die Altstadt von Bergamo und durch Mailand.

Stadtführung Citta Alta

In diesem Schuljahr fanden weitere Treffen zu unserem laufenden Erasmus+ Projekt statt. Jeweils fünf Schüler und zwei Lehrer reisten nach Espergærde in Dänemark, nach Szentendre in Ungarn und nach Pons in Frankreich.

 

Am 20. September flogen wir nach der Schule nach Kopenhagen und fuhren von dort aus mit dem Zug zu unseren Gastfamilien. An dem Bahnhof von Espergaerde wurden wir herzlich von unseren Gastfamilien begrüßt. Gleich am nächsten Morgen ging es in der Schule an die Arbeit. Das Thema war Nachhaltigkeit im Städtebau, z.B. wie viel Wohnfläche mit großen Grünflächen ermöglicht werden kann. Das Ziel in dieser Woche war, einen kurzen Film zu erstellen. Dafür wurden wir in fünf Gruppen aufgeteilt, sodass in jeder ein/e Schüler*in aus jedem Land vertreten war.

Gruppenarbeit in Dänemark

Jeden Tag hatten wir Zeit, am Film zu arbeiten, wobei wir auch jeden Tag die Orte in der Nachbarschaft von Espergaerde und Kopenhagen erkundeten. Dort hatten wir die Möglichkeit, Fotos und Videos von den jeweiligen Wohnprojekten für unser Filmprojekt zu machen und auch zusätzlich Architekten und Anwohner zu diesen Wohnprojekten zu interviewen.  Meistens fuhren wir mit dem Fahrrad zu diesen Orten. Zum Beispiel am Samstag nach Elsinor, der Altstadt von Helsingör, einem Nachbarort von Espergaerde. Dort haben wir verschiedene Hinterhöfe von Gebäudekomplexen besucht und uns angeschaut, wie alte Gebäude für heutige Wohnanforderungen erhalten werden können. Oder am nächsten Tag ausserhalb von Helsingör, das Utzon Kingohus Wohnprojekt. Durch dieses stadtnahe Wohnen im Grünen wurden wir von einem Anwohner und Architekten zu Hause empfangen und anschließend über das Gelände geführt.

Altstadtführung Elsinore
Gartenstadtführung

Am Dienstag ging es mit dem Vorortzug nach Kopenhagen. Hier haben wir eine Stadtführung durch den ehemaligen alten Hafen, Nordhavn, mitgemacht, die wirklich sehr interessant und wichtig für unseren Film war. Dort wurden alte Lager- und Fabrikgebäude zu Wohnhäusern umgebaut.

Nordhavn

Am letzten Tag stellten alle fünf Gruppen ihre Filme vor. Alle hatten verschiedene Ansätze, sich dem Thema Nachhaltigkeit zu nähern, z.B. ging es um Energiesparen, Wohnen im Grünen in der Stadt oder Zusammenwohnen von jung und alt.

Die Abende während des Austausches verbrachten wir meistens in einer großen Gruppe zusammen. Einmal haben wir einen Filmabend bei einem dänischen Mitschüler zu Hause organisiert. In Kopenhagen waren wir alle zusammen Bowlen oder wir saßen in einem Café zusammen und haben uns unterhalten. Durch diese Abende hat man schnell Freundschaften knüpfen können und erfuhr viel über Land und Leute.

Am 28. September hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Die Zeit in Dänemark haben wir alle sehr genossen und wir stehen auch immer noch mit unseren Gastschülern in Kontakt!

 

Das Ziel der dritten Fahrt war das Szentendrei Reformatus Gimnazium in Szentendre in Ungarn. Vom 24. März bis 01. April wurden wir von Gastfamilien in Szentendre aufgenommen. Am ersten Tag erkundeten wir den Ort und die Schule. Zwei ungarische Schüler haben uns die Geschichte von Ungarn und typische ungarische Architekturstile in Präsentationen vorgestellt. Es war erstaunlich zu lernen, dass Ungarn doch sehr von unserer europäischen Geschichte und Architektur beeinflusst und geprägt wurde. Außerdem präsentierte uns ein Architekturstudent der Budapester Universität für Technologie und Wirtschaft und ehemaliger Schüler des Gymnasiums, Varga David, seinen Beitrag zu einen Architekturwettbewerb. In dieser „Solar Decathlon Competition“  werden die besten Ideen nachhaltigen Wohnungs- und Hausbaus in Ungarn bzw. Szentendre prämiert. Die Gruppe um Varga David entwirft Konzepte, um das typische ungarisches Landhaus zu modernisieren.

Am Tag darauf fuhren wir nach Budapest und besuchten dort ein ehemaliges Wasserturmgelände und machten eine Stadttour. In den folgenden Tagen begann unser Hauptarbeit in Ungarn an der Universität für Landwirtschaftsarchitektur und Städteplanung in Budapest: die Neugestaltung des Südbahnhofs Deli von Budapest. In verschiedenen Gruppen sollten wir unter Anleitung von Studenten und Dozenten der Universität planen, wie man den Bahnhof nach modernen infrastrukturellen Vorgaben neu gestalten kann. Neben der Neugestaltung des Bahnhofs und der Gleise sollte möglichst viel Grünfläche bzw. für die Anwohner nutzbare Fläche entstehen. 

Gruppenpräsentation in Ungarn
Gruppenpräsentation in Ungarn (2)

Mit unseren Gastschülern und den anderen Teilnehmern des Projekts konnten wir außerdem die Stadt auf eigene Faust erkunden, was super viel Spaß gemacht hat. Insbesondere durch unsere Gastfamilien haben einen Einblick in die ungarische Kultur erhalten und viele Freundschaften geschlossen. Da wir uns vor allem auf Englisch verständigt haben, war die Verbesserung unserer Englischkenntnisse ein nützlicher Nebeneffekt dieses Austausches. Zudem fühlen wir uns alle sicherer auf fremde Leute zuzugehen und diese kennenzulernen.

Gruppenbild

Vom 11.-19. Mai fand unsere letzte Auslandsfahrt im Rahmen unseres zweijährigen Erasmusprojektes nach Pons, in Frankreich statt. Vierzig Schüler und 13 Lehrer arbeiteten gemeinsam an unserer Abschlussarbeit, einem Modell der Zukunftsstadt nach unseren Ideen. Eine Gruppe von Schülern aus allen beteiligten EU-Staaten entwarfen und modellierten einen zukünftigen Bahnhof von Budapest am Computer und als Holz- und Plastikmodell.

Pons Modell

Pläne für diesen Bahnhof waren auf unserem Treffen in Ungarn im Monat zuvor von den Schülern entworfen worden. Eine andere Gruppe gestaltete eine Ausstellung in der öffentlichen Bibliothek von Pons mit Bildern von unseren vier Treffen in Berlin, Bergamo (Italien), Espergaerde (Dänemark) und Szentendre (Ungarn). Besucher der Ausstellung können online 13 Bilder für einen Kalender auswählen, der unser Projekt dokumentieren soll.

Ausstellung in der Stadtbibliothek

Natürlich blieb auch Zeit für einen Stadtrundgang und vielen Aktivitäten mit den Austauschpartnern, wie hier der Ausflug zum Rathaus von Pons.

Gruppenbild in Frankreich

Ein Teil des Projekts gewesen zu sein oder noch zu werden, ist eine schöne Erfahrung. Man lernt viele neue Leute aus den verschiedensten Ländern kennen. Außerdem knüpft man internationale Kontakte und da man darauf angewiesen ist, sich auf Englisch zu unterhalten, fällt einem das irgendwann auch nicht mehr schwer. Wir sind alle sehr dankbar dafür, dass wir an diesem Projekt teilnehmen konnten und unsere Ideen mit den Schüler*innen der anderen Länder austauschen konnten.

Bilder: Herr Clauß