Gedenkveranstaltung zur Fabrik-Aktion

  27. Februar 2020    von Antonia M.; Merlene H.; Ella P.; Mia G.

Auch in diesem Jahr hatten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Tiergarten die Ehre, am 27. Februar 2020 an der Gedenkveranstaltung für die ,,Fabrik Aktion" im nationalsozialistischen Berlin und dem darauffolgenden Schweigemarsch zur Rosenstraße teilzunehmen.

Ein Blumengesteck vor der Skulptur von Ingeborg Hunzinger zum Rosenstraße-Protest in Berlin-Mitte

Vor genau 77 Jahren fand die ,,Fabrik-Aktion" statt, bei der tausende von Jüdinnen und Juden verhaftet und in Konzentrationslager deportiert wurden. Nicht-jüdische Angehörige und Personen aus Mischehen protestierten deswegen in der Rosenstraße für ihre Freilassung.

Dieses Jahr durfte die Klasse 10a das Zeitzeugengespräch mit Herrn Klaus Eschen im „Instituto Cervantes“ führen. Ausgewählte Schüler haben den 1939 geborenen, ehemaligen Rechtsanwalt Herrn Eschen vor gut besuchtem Publikum interviewt. Er wuchs in einer Mischehe auf, in der seine Mutter sogenannte Arierin und sein Vater Jude war. Herr Eschen berichtete von den Ereignissen in der Rosenstraße, den Protesten, an denen seine Mutter teilgenommen hatte, um seinen Vater zu befreien. Darüber hinaus schilderte er alltägliche für uns heute unvorstellbare Ereignisse aus seinem Familienleben. Unter anderem soll sein Vater immer einen Klappstuhl mit in den Park genommen haben, um neben seiner Ehefrau sitzen zu können, da es ihm als Jude verboten war, auf einer Parkbank zu sitzen.

Inspiriert von den Protesten in der Rosenstraße, bei dem die Frauen so viel Mut und Zivilcourage zeigten, danken wir Herrn Eschen, dass er seine Geschichte mit uns allen geteilt hat.

         

 

Bericht: Antonia M.; Merlene H.                 Fotos: Ella P.; Mia G.